Lieber Saale-Weine als noch mehr Schweine - Bundestagsabgeordnete Undine Kurth (Bündnis 90/ Die Grünen) wirbt für regionale Potentiale und Alternativen in der Weinanbaugemeinde

Mit einem Transparent „Lieber Saale-Weine als noch mehr Schweine!“ weist die Bundestagsabgeordnete Undine Kurth gemeinsam mit Burgwerbens Bürgermeister Hubert Schmoranzer und deren Weinprinzessin sowie der Bürgerinitiative auf die zahlreichen Potentiale in und um Weißenfels hin. Zur Einweihung am Ortseingang Burgwerbens erläuterte Frau Kurth gegenüber der Presse und interessierten Bürgern, warum es so wichtig ist, die hier geschaffenen regionalen Potentiale zu schützen. „Es ist gefährlich, sich nur an einen Großinvestor zu binden, da regionale Strukturen und Kreisläufe langfristig sogar mehr Arbeitsplätze sichern bzw. schaffen können“, so die Bundestagsabgeordnete. Mit einer Flasche Burgwerbener Wein bedankte sich Herr Schmoranzer bei Frau Kurth dafür, diese landesweit wichtige Problematik weiter zu thematisieren. Bündnismitglieder und interessierte Bürger konnten sich mit einem Glas Burgwerbener Wein - ausgeschenkt von der Weinprinzessin - von der hohen Qualität ihrer regionalen Produkte selbst überzeugen.

Im Zentrum der Kritik steht die Fleischwerk Tönnies GmbH, welche in der Barockstadt Weißenfels und in Nachbarschaft zu den Weinbergen Burgwerbens sowie den Auen der Saale weiter eine Kapazitätserhöhung der Schlachtleistung von derzeit 8.600 auf über 20.000 Schweine pro Tag plant. Gegen diese standortunverträglichen und auf Profitmaximierung ausgerichteten Planungen hat sich ein breites Bündnis aus dem BUND Sachsen-Anhalt, Politikern, Bürgern der Stadt Weißenfels sowie der Nachbargemeinde Burgwerben formiert. Da die zahlreichen städtebaulichen, sozialen, ökologischen und ökonomischen Einwendungen bzw. Fachargumente von den Behörden nicht ausreichend aufgegriffen worden sind, haben BUND Sachsen-Anhalt und betroffene Bürger Klage beim Verwaltungsgericht Halle gegen den Bescheid zur Kapazitätserhöhung eingereicht.

Besonders die unmittelbare Umgebung der Schlachtfabrik inklusive der Gemeinde Burgwerben wird von den negativen Auswirkungen erheblich betroffen sein. Eine weitere Kapazitätserhöhung sowie den damit untrennbar verbundenen Ausbau der kommunalen Kläranlage zur Industrieanlage auf Burgwerbener Flur im Saaletal und Nähe zu den Weinbergen lehnt die Gemeinde daher ab. Derartige Planungen stehen konträr zu den gemeindlichen Entwicklungszielen und schaden der nachhaltigen Entwicklung insbesondere im Weinbau sowie im Rad- und Wandertourismus. Ausdruck der erfolgreichen Nutzung der regionalen Potentiale ist die Auszeichnung Burgwerbens im Landeswettbewerb des Ministeriums für Raumordung, Landwirtschaft und Umwelt 2000/2001 "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft" als schönster Ort des Landkreises Weißenfels und als eine der ersten zehn Gemeinden auf Landesebene.

Der Weinbau wird bereits seit dem Ausgang des 11. Jahrhundert in Burgwerben praktiziert und macht den besonderen Reiz der Ortschaft aus. Begünstigt durch Klima und Bodenbeschaffenheit wachsen hier auf sonnigen Terrassen und Steillagen ausgezeichnete trockene Weine. Auf einer bestockten Reb-Fläche von ca. 4,6 ha bewirtschaften 32 Hobbywinzer im Nebenerwerb ihre Weinberge und sind Bestandteil der bekannten Weinanbauregion Saale-Unstrut. Bevorzugte Rebsorten sind u.a.: Gutedel, Müller-Thurgau, Silvaner, Portugieser, Dornfelder, Kerner, Riesling und Weißburgunder. Alljährlich, am ersten Septemberwochenende, findet das viele Touristen anziehende Wein- und Dorffest statt, bei dem die Weinprinzessin gewählt und gekrönt wird. (www.burgwerben.de)

Diese Potentiale gilt es daher zu schützen. Das Transparent soll auf die falsche Schwerpunktsetzung in der Regional- und Landesentwicklung hinweisen und erneut die ablehnende Haltung des Bündnisses gegenüber den unverträglichen Planungen der Firma Tönnies unterstreichen.

 

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