Was ist geplant?
Das private Schlachtunternehmen Tönnies plant im bebauten Stadtgebiet Weißenfels und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weindorf Burgwerben bzw. dem Landschaftsschutzgebiet Saale eine erneute massive Aufstockung seiner Schlacht- und Zerlegekapazitäten.
Zu den Planungen gehören:
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Aufstockung von derzeit 1.000 auf 2.300 (!) Tonnen Lebendgewicht Schwein/Tag. Dafür werden reichlich 20.000 Schweine pro Tag geschlachtet. Das sind über 7 Millionen Schweine im Jahr.
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ein 24 h Betrieb an 7 Tagen in der Woche (3-Schichten),
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eine Schlachttierwartehalle mit einer Kapazität von ständig 4.000 Schweinen (=Schweinestall mitten im bebauten Stadtgebiet),
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eine Schockkühlung,
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ein Tiefkühl- und Hochregallager.
Damit verbunden sind:
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über 800 Lkw-Durchfahrten/ Tag,
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ca. 400 Tonnen Schlachtabfälle und Nebenprodukte/ Tag,
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ca. 4.000 m³ Abwasser/ Tag,
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Planungen von Schweine-Megamastanlagen mit einer Größenordnung bis zu 100.000 Tierplätzen (Allstedt, Gerbisbach, Cobbel, Reinsdorf, Pömmelte, Alkersleben, Barby, Miesterhorst, Binde ...),
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Planung einer der größten Ferkelzuchtanlagen Europas in Alt-Tellin mit 250.000 Tieren.
Eine solche Planung geht in ihrer Wirkung zu Lasten:
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des Fleischerhandwerkes und der regionalen Landwirtschaft,
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der bestehenden Wohngebiete gegen belästigende und schädliche Immissionen (Lärm, Gestank, Feinstaub etc.),
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des Orts- und Landschaftsbildes,
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der Reinhaltung des Grundwassers (pathogene Keime, Antibiotikarückstände etc.),
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der Naherholung im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet Saale.
Das Vorhaben steht absolut konträr zu den Zielen und Grundsätzen einer nachhaltigen Stadt- und Raumentwicklung!
Quelle: METRON, Tischvorlage zum Antrag nach § 16 BImSchG für die Erhöhung der Schlachtkapazität in der Fleischwerk Weißenfels GmbH auf 2.300 t/d vom 11. Dezember 2006